Abschied von Silvia Meyer-Battaglia

Am 24. September haben wir von unserer geschätzten Kollegin und Freundin, Silvia Meyer-Battaglia in der Kirche St. Clara in Basel Abschied nehmen müssen. 

Silvia wurde am 5. August 1942 in Basel geboren. Sie wuchs in einem Mehrfamilienhaus an der Feldbergstrasse 86 auf, wo sie bis zuletzt gelebt hat. Schon in früher Kindheit lernte sie, sich als selbständige Persönlichkeit zu behaupten. Die Primarschule besuchte Silvia vis à vis im Bläsi Schulhaus und trat dann ins Mädchengymnasium über, das sie mit der Matura, Typus D (moderne Sprachen) abschloss. Nach der Matura studierte sie an den Universitäten Basel und Neuchâtel Phil I mit den Schwerpunktfächern Italienisch, Französisch und Deutsch. Nach ihrem Studienabschluss unterrichtete Silvia am FG Basel, dazumal noch Freie Evangelische Schule, in der Unter- und Oberstufe Italienisch, Französisch und Deutsch. Dort lernte Sie auch ihren späteren Lebensgefährten und Ehegatten, Hans-Ueli Gubser kennen. Nach rund 10 Jahren erhält sie ein Angebot des KV Basel für eine Schulleiterstelle und arbeitete dort während 25 Jahren. Während dieser Zeit pflegte sie weiterhin einen engen Kontakt mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen des FG Basel, insbesondere mit Hans-Ueli Gubser.

Ich selber lernte Silvia bei meiner Wahl in den Vereinsvorstand des Freien Gymnasiums im November 2010 kennen. H.-Ueli Gubser kannte ich bereits seit meiner Schulzeit am FG Ende der 70er-Jahre. Ich traf Silvia regelmässig bei den Mitgliederversammlungen des Vereins, bei den Mitgliederversammlungen der Vereinigung der Ehemaligen, dessen Vorstand sie angehörte, sowie bei anderen Veranstaltungen am FG an.

Als ich einmal nach den Sommerferien 2013 bei Hans-Ueli angerufen hatte und Silvia am Telefon war, sagte sie mir, dass sie soeben aus den Ferien zurückgekehrt seien. Sie wären in England und dann auch in Heiligendamm an der Ostsee gewesen. Es sei sehr schön gewesen, doch hätten sie es diesmal etwas ruhiger angehen müssen, da es ihrer Mutter nicht mehr so gut gehe. Ich fragte Silvia, wie alt denn ihre Mutter sei, sie war zu jenem Zeitpunkt auch schon Anfang 70. Sie antwortete 101 Jahre. Ich fragte dann, ob Ihre Mutter denn im Spital oder einem Pflegeheim sei. Sie sagte nein, sie war mit uns auf Reisen, so wie auch in den vergangenen Jahren. Da habe ich erstmals für ein paar Sekunden innegehalten, so hat mich dies beeindruckt. Es war nicht allein die Tatsache, dass Silvia eine über 100-jährige rüstige Mutter hat, sondern vielmehr, dass sie und Hans-Ueli Silvias Mutter regelmässig auf Reisen mitgenommen haben und ihr damit einen abwechslungsreichen Lebensabend gestalteten. Diese Geschichte ist ein Beispiel, um einen von Silvias wunderbaren Charaktereigenschaften aufzuzeigen. Ihre Fürsorglichkeit, d.h. Ihre Fähigkeit und den Wunsch, sich um das Wohl anderer Menschen zu kümmern, sich um sie zu sorgen und ihnen Unterstützung und Hilfe anzubieten, war ausserordentlich gross.

In den Folgejahren hatte ich vermehrt Gelegenheit, Gespräche mit Silvia über das FG zu führen, sei es an Events, am Telefon, aber auch als Gast bei Ihr zu Hause oder bei einer Visite in Seelisberg, wo sie und Hans-Ueli des Öfteren in ihrer Ferienwohnung weilten. Als ehemalige Lehrerin kannte sie den einzigartigen FG Spirit bestens.

 Als wir vor fünf Jahren auf der Suche nach einer Ergänzung im Vorstand waren, hat mir mein damaliger Vorstandskollege, Thomas Läuchli, geraten, ich solle Silvia anfragen. Sie sei am FG seine Lehrerin gewesen, habe durch ihre natürliche Autorität den Schulklassenbetrieb im Griff gehabt und man habe bei ihr viel gelernt. Gesagt, getan. Silvia hat zu unserer Freude rasch zugesagt und wurde an der Mitgliederversammlung 2019 in den Vorstand gewählt. Silvia war sehr engagiert und eine grosse Bereicherung für uns. Die Unterlagen minutiös studiert, war sie stets gut vorbereitet, hat kritische Fragen gestellt, wertvolle Inputs gegeben und zur Entscheidfindung massgebend beigetragen, insbesondere auch bei der Wahl des neuen Rektors, Dr. Jürgen Mischke. Auch hat sie die Stipendienstiftung des FG Basel präsidiert. Silvia war oft am FG, war nahbar, hatte für alle Mitarbeitenden ein offenes Ohr und war sehr angesehen. Silvia hat mir einmal gesagt, dass es für sie eine grosse Ehre sei, ein Mitglied des Vorstands zu sein. Liebe Silvia, es war uns eine Ehre, Dich im Vorstand zu haben. Vielen Dank für Deine Freundschaft, all Deine Unterstützung und dass Du auch ein Teil unseres Lebens warst und weiterhin bist.

Thomas Brunner

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